19.03. 20.03. 21.03. 22.03. 23.03. 24.03. 25.03. 26.03. 27.03. 28.03. 29.03. 30.03. 31.03. 01.04.
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Mein Kampf

von George Tabori

Theater Konstanz

Premiere: 20.04.2018

REGIE Serdar Somuncu Bühne und Kostüme Damian Hitz DRAMATURGIE Daniel Grünauer, Daniel Morgenroth Licht Lukas Dikomey Video Sebastian Heiland

Herzl Thomas Fritz Jung Lobkowitz Andreas Haase Hitler Peter Posniak Gretchen Laura Lippmann Frau Tod Vanessa Radman Himmlisch Tomasz Robak

In einem Wiener Männerasyl wohnen der Koch Lobkowitz alias Gott und Schlomo Herzl, ein fliegender Buchhändler, der seine Memoiren schreibt. Ihre Kraft für den täglichen Überlebenskampf ziehen sie aus der philosophischen Betrachtung, theologischen Auslegung und vergnügten Dekonstruktion einer Welt, in der sie nicht viel zählen. Als ein junger, aus Braunau am Inn stammender Habenichts namens Adolf Hitler auftaucht, empfangen sie den neuen Mitbewohner freundlich. Und trotz Gottes alias Lobkowitz Bedenken, umsorgt Schlomo Herzl den popelnden, deutlich bildungsfernen und völlig talentfreien Möchtegern-Kunstmaler aufopferungsvoll. Geduldig versucht er ihm Manieren beizubringen, Wortgewandtheit zu vermitteln und die Angst vor der Zukunft zu nehmen. Doch seine Bemühungen fruchten nicht viel. Ausgestattet mit Herzls Mantel, einem neuen Schnauzbart und den besten Ratschlägen wird der an Verstopfung leidende Antisemit an der Akademie der Schönen Künste abgelehnt, bemächtigt sich des Titels „Mein Kampf", unter dem Herzls Memoiren erscheinen sollten und erregt damit keinerlei Aufmerksamkeit - bis die Frau Tod nach ihm sucht. Allerdings nicht, um Hitler den Garaus zu machen, sondern um ihn als „Naturtalent", als Täter mit Sense, als Würgeengel besonderer Größe zu casten. George Taboris 1987 uraufgeführte Farce vereint scharfsinnige Komik, untröstlichen Weltschmerz und unbeirrbare Menschenliebe zu einem Porträt der Banalität des Bösen und setzt diesem wie nebenbei den Reichtum jüdischer Geschichte, Kultur und Rhetorik entgegen.